der himmel der ist

der himmel der ist
ist nicht
der himmel der kommt
wenn
himmel und erde
vergehen
der himmel der kommt
ist
das kommen des herrn
wenn
die herren der erde
gegangen

so dichtete Kurt Marti ursprünglich in seinen „gedichten am rand“.

Ein wunderbarer Text – ich lade ein, ihn zu lesen, zu sprechen, mehrfach, laut, Satzteile umzudrehen, nachzusinnen, sich zu verlieren im Bild, den Wolken nachzuschauen und wieder und wieder diesem Text zu begegnen.

 

 

Marti kam einer Anfrage nach Reich-Gottes-Liedern nach und erweiterte das Gedicht zum 5-strophigen Lied EG 153.

Die erzwungene Strophenform nimmt dem Text etwas von der ursprünglichen Weite und Offenheit, die Melodie aber greift kongenial die Atmosphäre auf, schafft einen offen fließenden Rhythmus und einen bei aller Kürze weiten Bogen der Zeilenschlüsse und bringt so Marti auf beste Art zum Klingen.

Gehen wir mit dieser Verheißung hinein in den Advent: das Kommen des Herrn, das alles Hier schon jetzt verändert – welch eine Gnade des Glaubens!