Gepfeffert und gesalzen, gut gewürzt und aromatisiert!

Es kann von allem zu viel sein, und es kann schal und fad sein. Auf die richtige Mischung und das rechte Maß kommt es an. Heute sind wir so reich an Gewürzen und Aromen wie noch nie in der Geschich-te. Man kann die Dinge leicht hin- und herbringen, sie sind zu einem erschwinglichen Preis verfügbar. Früher war das ganz anders: Nicht nur die Salztransporte aus unseren salzreichen Gegenden waren wichtig, vor allem auch die exotischen Gewürze, die es lange nur in den Geschäften für Spezereien und Kolonialwaren gab.

Weil Pfeffer so extrem teuer zu importieren war – er kam aus Indien – war er eine besondere Spezialität, die in extravaganten Speisen Verwendung fanden: z.B. Pfefferkuchen.
Und weil es so weit zu seinem Ursprungsort ist, wünscht man sich unangenehme Zeitgenossen oft dorthin, wo der Pfeffer wächst.
Wenn auch Salz nicht so weit zu transportieren war, war es doch besonders schwierig zu gewinnen.

Ihr seid das Salz der Erde.

Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. Mt 5,13. So spricht Jesus zu uns. Ungesalzenes ist fast ungenießbar. Ist Gepfeffertes zwar schmackhaft und auch heilsam, Gesalzenes ist unersetzbar. Jesus vergleicht uns also mit einem der wertvollsten Dinge überhaupt.

Salz ist kostbarer als Gold –

ein slowakisches Märchen – erzählt von einem greisen König, der sein Reich der klügsten und würdigsten seiner drei Töchter vererben will. Auf die Frage, wie lieb sie ihn hätten, sagte die eine, wie Gold, die andere wie das Brautgeschmeide, die dritte antwortete: wie Salz. Der Vater jagte sie daraufhin fort. Doch ab dem Moment verschwand alles Salz aus dem ganzen Reich: niemandem schmeckte mehr etwas, die Menschen wurden krank durch Salzentzug, man konnte nichts mehr haltbar machen, die Heilkräfte des Salzes waren nicht mehr vorhanden. Die Prinzessin bekam dann von einer guten Fee ein wenig Salz geschenkt, und damit konnte sie den Vater versöhnlich stimmen.
Dieses Märchen erzählt die Erfahrungen, dass ohne Salz nichts geht – vom Geschirrspüler bis zum Solebad. Dass Jesus uns genau mit diesem so kostbaren Gewürz vergleicht, zeigt die Wertschätzung Gottes für seine Menschen. Ja, er hat uns lieb wie Salz – und wir sind nötig in der Gesellschaft wie Salz, und wir werden nicht erst zu Salz durch einen besonderen Ritus – wir sind Salz der Erde.
Ich vermute, wir alle haben das schon einmal durchbuchstabiert – lassen wir es uns wieder neu sagen!

Freuen wir uns an den vielen köstlichen und duftenden und reinigenden Gewürzen dieser Erde.

Die besten Spezereien – so lesen wir in unserer Bibel, sollten wir zum Salböl verwenden. 2 Mos 30, 22ff Und der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm dir die beste Spezerei: die edelste Myrrhe, fünfhundert Schekel, und Zimt, die Hälfte davon, zweihundertfünfzig, und Kalmus, auch zweihundertfünfzig Schekel, und Kassia, fünfhundert nach dem Gewicht des Heiligtums, und eine Kanne Olivenöl. Und mache daraus ein heiliges Salböl … Und der HERR sprach zu Mose: Nimm dir Spezerei: Balsam, Stakte, Galbanum und reinen Weihrauch, vom einen so viel wie vom andern, und mache Räucherwerk daraus, gemengt nach der Kunst des Salbenbereiters, gesalzen, rein, zum heiligen Gebrauch.

Mk 9,50 Das Salz ist gut; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit werdet ihr’s würzen? Habt Salz bei euch und habt Frieden untereinander!

Eure
Ingrid Vogel