Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!
Liebe Freundinnen und Freunde!
Bücherwürmer – wo seid ihr?
„Sie werden lachen – die Bibel“, so hat Bert Brecht geantwortet, als er von Journalisten nach seinem Lieblingsbuch gefragt wurde.
Und welches Buch ist Ihr Lieblingsbuch? – ein Krimi, der am Urlaubsort spielt? Oder eine Romanze, sie so schön kitschig ist und uns in eine Traumwelt entführt? Ein Sachbuch, das vielleicht für manche ganz nüchtern und trocken wirken mag und andere nicht loslässt, weil es so spannend ist, die Lösung eines Problems zu erfahren? Bücher ziehen in den Bann, sie locken uns zu Neuem, sie lassen uns träumen und in eine Phantasiewelt ein-steigen, sie können entspannen, bereichern, aber auch Mühe machen beim Lesen. Ganz sicher erfahren wir in jedem Buch irgendetwas Neues. Bücher bergen Weisheit, Humor und Trost. Und so ein richtig nettes Kochbuch macht doch auch noch Lust aufs Kochen.
Traditionell ist die Urlaubszeit auch Zeit für Bücher.
Bücher – „braucht man denn so etwas überhaupt noch, es gibt doch schon so vieles elektronisch“, fragte neulich ein 12-jähriges Mädchen. Darauf eine 13-Jährige: Klar, die riechen doch so gut! Um einen Werbeslogan abzuwandeln: „Bücher können durch nichts ersetzt werden“.
Als meine Mutter, die selbst viele Bücher besaß, einmal vor meinen Bücherwänden stand, fragte sie „Und das hast Du alles gelesen?“ – Nein, viele meiner Bücher sind keine „Lesebücher“, sie sind Nachschlagewerke, Wörterbücher, Fachliteratur, und manche sind einfach nur da, weil es schön ist sie zu haben – z.B: die erste Auflage eines besonderen Buchs, und dann zum Vergleich die sechste – oder vieles mehr. Meine Mutter hatte fast alle Bücher gelesen, die im Schrank standen. Und in jedem Buch war vorne eine kleine Bücherkritik und eine mini Inhaltsangabe aus ihrem Blickwinkel. Bewundernswert! Ja: Man kann also sehr unterschiedlich mit Büchern umgehen. Und immer wieder wurden Bücher verbrannt, verboten, verhöhnt, aber auch gehegt und gepflegt. In der jüdischen Kultur werden Bücher bestattet. Und in anderen Umgangsformen werden sie einfach ins Altpapier geworfen.
Ich liebe Märchenbücher.
Sie geben mir Einblick in die Kultur anderer Völker, in die Weisheit und da Leben anderer Zeiten. Märchen lassen tief blicken – auch in die eigene Seele. Sie halten mir gewissermaßen einen Spiegel vor, ermuntern mich, Zorn und Wut beim Namen zu nennen, die zarten Seiten des Seins zu entdecken und im Umgang mit anderen, mutiger und freier zu werden. Manchmal braucht es gar nicht, dass ich wirklich tiefenpsychologisch zu deuten beginne, sondern einfach wahrzunehmen und mich treiben zu lassen von den Bildern des Märchens.
Bücher – gedruckt und gebunden – sind ein relativ sehr junges Kulturgut und dennoch nicht wegzudenken aus unserem Alltag.
Und wie ist das mit der Bibel – können wir die wegdenken aus unserem Leben? Brauchen wir sie, ginge uns etwas ab, wenn wir dieses Buch – dieses biblos – nicht hätten?
Das Buch kommt ganz oft vor in dem Buch, das wir Bibel nennen. z.B. heißt es bei Jer 30, 2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Schreib dir alle Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch.
Offb 3,5 Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
Freude an den Büchern und Freude über das Buch des Lebens –
wünscht Euch
Eure
Ingrid Vogel