Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!​
Liebe Freundinnen und Freunde!

Mit beiden Beinen am Boden bleiben

Standfestigkeit beweisen, das sollte man in so vielen Dingen – so heißt es zumindest!
Aber dann ist man müde – schrecklich, nichts geht weiter; lieber doch noch eine Folge schaun! Oder ein Nickerchen? Die Arbeit rennt ja nicht davon!
Und dann raunzt uns jemand an – na dem kann ich jetzt nicht sagen, wie es mir eigentlich geht, da verunsichere ich ihn ja nur. Also Pokerface aufsetzen!
Politisch? Da muss ich mich doch wirklich nicht outen – geht die einen Dreck an.
Standfestigkeit? – das wäre vielleicht ein Ideal – aber – vielleicht morgen!

Achso, du meinst die Wünsche, die ich habe – na bitte, wünschen wir uns nicht alle das Blaue vom Himmel – man wird doch noch träumen dürfen. Was heißt da mit beiden Beinen am Boden bleiben!
Finanziell – über Geld redet man nicht – das hat man – und überhaupt: was geht das die anderen schon an, was ich mit meinem Geld tu, und ob ich Schulden mach …
Blödsinn, ich heb schon nicht ab. Alles im grünen Bereich …

Mit beiden Beinen am Boden?

Manchmal fällt das ganz schön schwer! Lieber die Beine baumeln lassen, und auf die Wellen lauschen, die Sonne genieße, und den lieben Gott einen braven Mann sein lassen!

Doch dann rogelt alles, Gewitterstürme umtosen mich, die kleinen schwarzen Tierchen piksen mich, das Zipperlein da, das Finanzloch dort, und die „Freunde“ – – – – die haben sich längst verabschiedet. Ich bin ihnen zu mühsam geworden.

Ihr meint: Füße baumeln lassen, das ist Muße – alles schön und gut. Wenn ich mit beiden Beinen auf dem Boden stehe, dann brauch ich die Muße mehr als einen Bissen Brot. Aber wenn ich den A. nicht hochbekomme, wenn ich mich unterbuttern lasse, wenn ich mich von allem und jedem hin- und herreißen lasse, wenn der nächste Tag auch wieder nichts weiterbringt?
Muße kann mir die Augen öffnen für die momentane Situation.
Muße kann mir helfen, zu sondieren
, wie ich dir Füße wieder auf den Boden krieg.
Aber wenn auf Muße Muße folgt, muss ich wohl oder übel den nächsten Schritt tun. Und dazu muss ich erst mal wieder beide Beine auf dem Boden haben.
Nur wer einen Standort gefunden hat, kann losgehen. Wer versucht aus dem Davonrennen, in den Rhythmus zu kommen, wird unweigerlich über seine eigenen Füße stolpern und in die selbstgemachten Fallen tappen.

2 Thess 2 1ff So bitten wir euch, dass ihr nicht so schnell wankend werdet in eurem Sinn und dass ihr euch nicht erschrecken lasst, weder durch eine Weissagung noch durch ein Wort noch durch einen Brief, die von uns sein sollen und behaupten, der Tag des Herrn sei schon da. Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise;
Kol 2,8 Seht zu, dass euch niemand einfange durch die Philosophie und leeren Trug, die der Überlieferung der Menschen und den Elementen der Welt folgen und nicht Christus.
Um mit beiden Beinen am Boden zu bleiben, braucht es auch eine gewisse Standfestigkeit im Glauben, oder was meint Ihr?

Eure

Ingrid Vogel