Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!
Liebe Freundinnen und Freunde!

C-A-F-F-E-E

Was haben das frühe Christentum und der Kaffee gemeinsam –

so könnte eine Quizfrage lauten. Die Antwort könnte sein: für beide ist Äthiopien eine wichtige frühe Station. In dem Kanon vom Caffee kommen allerdings Türken vor. So war wohl der Kaffee aus dem Ursprungsland der Kaffeebohne, dem Königreich Kaffa in Äthiopien in den vorderasiatischen Ländern weitergegeben worden und kam durch die Türkenbelagerung nach Wien: „C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Kaffee. Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blass und krank. Sei doch kein Muselmann, der ihn nicht lassen kann.“

2 Chronik 9,1ff Und als die Königin von Saba die Kunde von Salomo hörte, kam sie mit einem sehr großen Gefolge nach Jerusalem, mit Kamelen, die viel Spezerei und Gold trugen und Edelsteine, um Salomo mit Rätselfragen zu prüfen. Und als sie zu Salomo kam, redete sie mit ihm alles, was sie sich vorgenommen hatte. Und der König gab ihr Antwort auf alles, was sie fragte, und es war Salomo nichts verborgen, was er ihr nicht hätte sagen können. … da geriet sie vor Staunen außer sich und sprach zum König: Es ist wahr, was ich in meinem Lande von deinen Worten und von deiner Weisheit gehört habe.

Die Wurzeln des jüdisch-christlichen Glaubens reichen in Äthiopien bis in die Zeit König Salomons zurück.

Der Legende nach zeugten die Königin von Saba und Salomon bei diesem Besuch im 10.Jh.v.Chr. ein Kind: Menelik I., der später selbst zum König von Saba wurde. Mitte des 4.Jhs.n.Chr. ließ sich König Ezana aus Äthiopien taufen und machte das Christentum zur Staatsreligion. Die äthiopisch-orthodoxe Kirche schaffte es, sich zu behaupten trotz der ringsum muslimischen Länder. Es entwickelte sich eine eigene christliche Tradition in Äthiopien mit einzigartigen Gebeten, Gesängen und einer Liturgie. Die Bundeslade sei im 16. Jahrhundert, so die Legende, während Kämpfen zwischen Christen und Muslimen auf einer der Inseln versteckt worden. Schon im NT erfahren wir: Apg 8,27 Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, ihr Schatzmeister, war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten . …Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?

Weder von Rauschmitteln noch von Sucht wird direkt in der Bibel gesprochen.

Wobei von Versuchungen etc. sehr wohl die Rede ist. Dass von Kaffee nicht geschrieben sein konnte, lag daran, dass es Kaffee noch nicht zum Verzehr gab. In dem Zusammenhang wird öfter aus Rö14 zitiert: 17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.

Wie wunderbar sind für Menschen in Österreich die Folgen des Kaffee-Imports geworden gibt es doch nicht nur die berühmten Wiener Kaffeehäuser sondern auch den „Kirchenkaffee“, auf den wir leider wegen Corona schon so lange verzichten müssen.
Aber bekanntlich steigen ja die Werte von Dingen mit ihrer Seltenheit!

Lasst Euch in diesen warmen Tagen eine kühlen Eiskaffee munden und vielleicht denkt Ihr ja dabei an die frühen Christen aus Äthiopien und die Bedrohung der koptischen Christen heute. Die äthiopische Kirche und die koptische waren miteinander eng verbunden – lest mal nach – denn lange war die äthiopische Kirche ein Teil der heute kleineren koptischen Kirche in Ägypten.

Eure

Ingrid Vogel