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Schlüssel und Schwert

Mt 16,16ff Simon Petrus antwortete: »Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.« Da erwiderte Jesus: »Glücklich bist du, Simon, Sohn des Johannes. Denn das hat dir mein Vater im Himmel offenbart. Von einem Menschen konntest du das nicht haben. Von nun an sollst du Petrus heißen. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und alle Mächte der Hölle können ihr nichts anhaben. Ich werde dir die Schlüssel zum Himmelreich geben. Was du auf der Erde bindest, wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf der Erde öffnest, wird auch im Himmel offen sein.«

Hebr 4, 12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

Petrus und Paulus, derer wir uns mit dem heutigen Gedenktag erinnern, sind beide kein Ruhmesblatt für die Kirche und die ersten Apostel. Beide hatten sie „Dreck am Stecken“. Verfolger, Verleugner, Zweifler, und vieles mehr könnten wir ihnen nachsagen.
Petrus und Paulus, Simon und Saulus, wie sie ursprünglich hießen, sind die Stützen der Kirche.

Beides stimmt. Vieles haben sie uns hinterlassen, das nachdenklich macht, unseren Glauben befördert und uns hilft, Jesus besser kennenzulernen.
Darüber hinaus, sind sie ein Musterbeispiel, dass Gott jedem eine zweite Chance gibt – und manchmal auch noch viele mehr. Für mich ist es immer wieder tröstlich zu sehn, dass auch die schlimmsten Vergehen nicht auf ewig den Weg zu Gott verbauen.

Die Bibelstellen belegen, warum dem einen die Schlüssel und dem anderen das Schwert als Symbol beigegeben sind. Auch im päpstlichen Wappen finden sich die Schlüssel, da ja die römisch katholische Kirche im Papst den Nachfolger Petri verehrt. Petrus bekommt den Auftrag, zu binden und zu lösen.
Das, was er an seinem eigenen Leib erfährt, soll er anderen schenken – und in seiner Nachfolge wir alle: zu lösen, was manchmal ganz schwer zu lösen ist. Man kann in dem Schlüssel auch die Gabe des Aufsperrens verstehen: wie nötig haben wir Menschen unter uns, die den Weg zum Glauben öffnen und nicht verschließen!

Paulus gibt uns dieses Wort der Gnade weiter, das Wort, das versöhnt und tröstet, und das Klarheit schafft. Es ist letztlich in allem, was Paulus schreibt das Wort vom Kreuz: 1 Kor, 1,18ff Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft…Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.

Traditionell ist der 29. Juni der Weihetag in der römisch katholischen Kirche.

Eure

Ingrid Vogel