Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!​​​​​
Liebe Freundinnen und Freunde!

All in one?

„Gesegnete Weihnachten, ein braves Osterhäschen und frohe Pfingsten!“

Lange ist es her, dass unser Professor für Praktische Theologie mir kurz vor Weihnachten diesen „Wunsch“ auf den Weg gab, natürlich mit einem entsprechenden Grinser.
Damals fand ich den Spruch nicht gar so prickelnd. Wollte er mich nicht mehr sehn bis Pfingsten? Sollte es einfach ein dummer Spruch sein, oder steckte dahinter doch eine theologische Weisheit?

In diesem (Schul-) Jahr scheint dieser Spruch gar nicht so doof zu sein, wie er klingt.
Es ist doch fast so – Weihnachten, das war noch ganz „normal“.
Ostern – nein, es ist nicht ausgefallen, denn Ostern trägt durch das Leben! – Aber als Feier ist es unter den Tisch oder in besser in die Krone gefallen.

Und Pfingsten? – Mit Maulkorb und auf Distanz!

Der Heilige Geist hält sich zum Glück nicht an Abstandsregeln. Er durchdringt Wände, scheut sich nicht vor Masken und kommt auch nicht puritanisch – desinfiziert daher.

Reinigend wirkt sein Wehen allerdings schon: denn er leitet in die Wahrheit:
Joh 16,13 Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Joh 14,16f. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Natürlich können wir jetzt mit Pilatus fragen, was ist Wahrheit?
Wir können fragen, wie sehe oder spüre ich den Geist?
Ich kann überlegen, wie tröstet er die, die für sich so viele Einschränkungen, Nachteile, Probleme u.v.m. durch Corona erleiden?
Die Fragen dürfen wir stellen – und hoffen dass der Geist distanzlos ist in seinen Antworten, dass er (kon)taktvoll nahe kommt und dass er sich nicht maskiert in den Fratzen dieser Welt.

Bis morgen also einiges zum Weiterdenken – zu dem All-in-one-Fest, das noch nicht Trinitatis ist!
Aber vielleicht helfen zur Inspiration ja die drei Kerzen!

Eine gute innere Vorbereitung zu dem Pfingstfest, in dem Weihnachten und Ostern nachschwingen!

Eure

Ingrid Vogel