Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!
Liebe Freundinnen und Freunde!

Neun für die Chöre der Engel – ja neun für die Chöre der Engel!

In einem alten englischen Volkslied singt man sich von Strophe zu Strophe durch die Zahlen. Ursprünglich ging das Lied bis zur Zahl Fünf. Doch der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: Nach 2 für Tag und Nacht, 3 für alle guten Dinge, 4 für die Jahreszeiten, 5 die Finger an der Hand, 6 die Tage der Arbeit, 7 die Sterne am Himmelswagen, 8 die Seligkeiten folgt 9 die Chöre der Engel. In frohem Schritt tanzt man dazu einen Reigen.
Die Einteilung in 9 Chöre stammt schon aus dem frühen Mittelalter (Pseudo-Dionysius Areopagita, 6. Jh) – und es zeigt, wie wenig fassbar diese Wesen doch sind.

Engel haben Saison!

In den letzten Jahrzehnten sprießen die Engelbücher wie die Schwammerln:
Geschenk – Bücher aller Art, esoterische Traktate, und auch manch ernsthaftes Nachdenken über diese Wesen zwischen Himmel und Erde.

Rudolf Otto Wiemer hat gedichtet:

„Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel“.

Nein, dass müssen sie nicht, und schon gar nicht Putti, diese süßen kleinen „Knäblein“, was Putto übersetzt heißt, Kinderfigürchen mit Pausbäckchen und meist mit Flügeln, die aus der Kunstgeschichte nicht wegzudenken sind. Vor allem seit der Barockzeit haben sie Hochkonjunktur!

Engel sind vor allem als Begleiter

in den unterschiedlichen Situationen wie Stellvertreter Gottes gedacht.
Der Schutzengel ist aus dem kindlichen Glauben nicht wegzudenken. Aber auch bei den Erwachsenen ist der Engel, der beschützt und über uns wacht ein Bild, das uns hilft, Gottes Nähe zu erspüren.

Engelbert Humperdinck, der Komponist von Hänsel und Gretel, und Adelheid Wette, hinterließen uns ein besonderes Engelsgedicht. Ich verbinde es immer mit Judith – der Frau eines der Altväter der Meditation:

Abends will ich schlafen gehn, vierzehn Engel um mich stehn:
zwei zu meinen Häupten, zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner Rechten, zwei zu meiner Linken,
zweie die mich decken, zweie die mich wecken,
zweie die mich weisen zu Himmels Paradeisen.

In der Bibel ist in unterschiedlicher Weise von den Engeln die Rede.

Insgesamt 261 Mal kommt der Engel vor.
Eine berührende Geschichte erzählt das Buch Tobit, in dem der Engel Rafael den Knaben begleitet:
Tob 6,2 Und der junge Tobias zog dahin und der Engel mit ihm, und sein Hund lief hinterher und machte sich mit ihnen auf die Reise. So zogen die beiden hinaus, und als die Nacht über sie hereinbrach, nächtigten sie am Fluss Tigris.

14 Engel oder 9 ganze Chöre von Engeln mögen um Euch sein und Euch begleiten in dieses Pfingstwochenende.

Eure

Ingrid Vogel