Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!​​​​​
Liebe Freundinnen und Freunde!

Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben,

lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens. Hebräer 12,1f

Die Tage Anfang Mai sind geprägt von vielen Gedenktagen, natürlich auch in der Kirche. Vor allem merken wir gerade an den Temperaturen, dass die sogenannten „Eisheiligen“ (Pankratius, Servatius, Bonifatius) unser Wetter regieren – eigenartig, dass es sich wirklich immer so „ausgeht“ mit dem Kälteeinbruch mitten im Mai.

Die Wolke der Zeugen, jene, die vor uns Glauben gelebt haben, Gutes und Hilfreiches getan haben, jene, die immer wieder dargestellt als Statuen, auf Gemälden und in Beschreibungen im Gedächtnis der Menschen eingewurzelt sind, oft mehr als Jesus selbst, haben in der christlichen Tradition einen hohen Stellenwert.
Der Zusammenhang beginnt schon im Kapitel 11: 2 In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen. 3 Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist.

Es geht also in der Lehrschrift, die wir Hebräerbrief nennen, um den gelebten Glauben,

der sichtbar wird im Leben der Wolke der Zeugen, aber vor allem im Leben des einen, Jesus.
Als Anfänger des Glaubens und als Vollender wird er beschrieben. In der Gute Nachrichtbibel liest sich das so: 2 Wir wollen den Blick auf Jesus richten, der uns auf dem Weg vertrauenden Glaubens vorangegangen ist und uns auch ans Ziel bringt. Er hat das Kreuz auf sich genommen und die Schande des Todes für nichts gehalten, weil eine so große Freude auf ihn wartete.
Er wird uns also als leuchtendes Beispiel vorangestellt, der uns den Weg des Lebens erhellt. Als Beispiel für den Glauben, der den Schwierigkeiten nicht aus dem Weg geht, sondern im Gegenteil: er selbst als der wahre Hohepriester bezeichnet, ist der, der das Opfer vollzieht – und der selbst das Opfer ist. Aus dieser Kraft begabt er uns Menschen, den Glaubensweg zu gehen.

Ein Kapitel der Bibel, das ich sehr liebe, ist jenes 11. Kapitel: es zählt Menschen auf wie Abel, Noah, Abraham und Sarah und ihre Nachkommen, Mose und einige Richter, Könige und Propheten. Sie alle haben ihren Glauben gelebt, aber sie alle hatten auch ihre Fehler! das ist so tröstlich!
Die Wolke der Zeugen ist keine Schar perfekter, unerreichbarer Glaubensprotze – es sind Menschen, die im Wissen um Gottes Liebe und Fürsorge, bereit waren ihm nachzufolgen.
Solcher Menschen gedenken wir an besonderen Gedenktagen.

Wenn wir im Vorspruch zum Morgengebet jeden Tag genau diesen eingangs zitierten Vers beten,

dann mahnt er uns an die Wolke der Zeugen, die mit uns auf dem Christusweg versuchen den Tag zu durchwandern und die Anforderungen des Alltags zu meistern.
So reihen auch wir uns – bescheiden und, wenn ich mich betrachte, auch sehr demütig ein in die Wolke der Zeugen – ja, es ist nicht weniger, aber eben auch nicht mehr!

Im Gedenken an viele von Euch/ Ihnen, von denen ich weiß, dass sie den Nach-Denk-Brief täglich
lesen, einen guten und erfüllten Tag!

Eure

Ingrid Vogel