Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!
Liebe Freundinnen und Freunde!

Es singen jetzt die Vögel all, Halleluja, Halleluja,

jetzt singt und klingt die Nachtigall. Halleluja, Halleluja. (EG 110)
Kaum ein Frühlings- oder Mailied, in dem nicht die Vöglein vorkommen.

So soll heute – quasi „in eigener Sache“ – und doch wieder als Interpretament des Monats Mai – eine kleine Vogelbetrachtung stehen.

Vögel sind von jeher Sinnbild für geistige Inhalte, wie z. B. für die (freien) Gedanken oder Ideen, und damit auch ein Sinnbild der Vergeistigung. Der Vogel ist Bild für die körperlose Seele, und damit für die Transzendenz. Im Kontext archaischer Kulturen sind die Vögel somit auch Bild für die aufsteigenden Seelen der Verstorbenen.

Die alten Römer bereits haben den Vogelflug – die Auspizien – zur Deutung wichtiger Ereignisse als göttliche Vorherschau herangezogen.

In den Märchen und Mythen sind sie oft jene, die Botschaften vermitteln, die (politische) Situation deuten, oder Brücken zu himmlischen Wesen schlagen.

1.Mose 1 werden sie eigens genannt als geschaffene Kreaturen. Tröstlich spricht Jesaja von ihnen: Jesaja 31,5 Und der HERR Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie Vögel es tun mit ihren Flügeln, er wird beschirmen und erretten, schonen und befreien.

Bekannt ist die Nennung in der Bergpredigt:

Matthäus 6,26 Seht die Vögel unter dem Himmel an:

Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?
Sie sind das Bild der Sorglosigkeit und des Vertrauens auf Gottes liebendes Mitsein.
Insgesamt 137 mal kommen die Vögel in der Bibel vor, dazu noch spezielle Vogelarten (Schwalben und Adler u.v.a.) allerdings in sehr unterschiedlicher Weise: von reinen, und somit essbaren Vögeln und von den unreinen ist die Rede. Fressende Vögel kommen vor aber auch klagende. Psalm 102,8 Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.

Psalm 84,4f Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott. 5 Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar.

Lobend, singend, sorglos und jubelnd so ziehen sie durch den Frühling und den Sommer – gerne möchte ich einstimmen in ihr Lied!

Ich freue mich schon wieder auf das gemeinsame Singen!

Eure

Ingrid Vogel