Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!
Liebe Freundinnen und Freunde!

Alles neu macht der Mai und die Seele frisch und frei!

Lasst das Haus, kommt hinaus! Windet einen Strauß!
Rings erglänzet Sonnenschein, duftend prangen Flur und Hain:
Vogelsang, Hörnerklang tönt den Wald entlang. (Hermann Adam von Kamp, 1829)

Lasst das Haus! – endlich mit 1.5. gab es erste Lockerungen für die Ausgehbeschränkungen. Mit Samstag hatten Geschäfte geöffnet, mit heute gehen Maturant*innen zur Schule… Ja, alles neu macht auch im Coronajahr der Mai.
Die Natur ist intensiv am Blühen und Früchte kommen schon hier und da heraus. Das Leben beginnt – zaghaft wie in der Natur – wieder Fahrt aufzunehmen.

Die Bibeltexte zur Woche von Jubilate sagen uns ganz Ähnliches zu, wie jenes Kinderlied, nur dass unsere Bibel viel weiter greift. Es geht um den neuen Himmel und die neue Erde, um das neue Wachstum und das Gedeihen, um die neue Schöpfung und die neue Kreatur.

In Apostelgeschichte 17 hören wir z.B.: 24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. 25 Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. 26 Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, 27 dass sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten;

Es war für mich ein besonderes Gefühl, auf dem Areopag zu stehen an der Stelle, an der angeblich Paulus gepredigt hat.

Begierig waren die Leute damals nach Neuem.

21 Alle Athener nämlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu hören.
Paulus tritt in seiner Rede auf gegen die Götzen jener Zeit. Die riesigen Tempelanlagen Athens im Blick predigt er das Evangelium von der Auferstehung. An dem Altar für den „unbekannten Gott“ erzählt er den Bürgern von Athen wer der für sie so unbekannte Gott ist – ein Altar unter den vielen – aber eben nicht ein Gott unter vielen! Sondern der EINE Herr über Himmel und Erde!

Manche sind ängstlich: bringt uns die „neue Normalität“ nicht eine zweite Infektionswelle? Andere sind skeptisch: können uns diese Maßnahmen denn wirklich vor dem schlimmsten Zusammenbruch schützen. Wieder andere jammern, weil alles viel zu langsam geht. Die Verschwörungstheorien werden neu aufgetischt, die Angstmache wieder angekurbelt, und einige verhalten sich wie ein scheues Wild und verharren im Gebüsch – wie mag es wohl weitergehn?

Ja, vieles ist unsicher, manches weiß man schlichtweg nicht, anderes hoffen wir –
auch die Hoffnung, dass wir in 2 Wochen wieder Gottesdienste – zwar mit Einschränkungen aber doch live erleben können.
Paulus endet seine Rede und sagt: und fürwahr,
er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir;

Diese Gewissheit begleite uns alle in die neue Arbeitswoche!

So grüße ich Euch

Eure

Ingrid Vogel