Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!
Liebe Freundinnen und Freunde!

Der Blick auf den Teller verrät viel über das Land und die Religion.

Wir könnten auch sagen:
Zeig mir, was Du isst, und ich sag Dir, wo Du herkommst.
Das gilt trotz Globalisierung und internationalem Einheitsfood.

Seit Donnerstag begehen unsere muslimischen Nachbarn den Ramadan.

Grundlage für das Fasten ist der Koranvers „Ihr, die ihr glaubt, euch ist das Fasten vorgeschrieben wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren,.” (2:183). Es ist eine Zeit der inneren Prüfung, eine Zeit des Verzichts, der Selbstbeschränkung. Nach Sonnenuntergang wird dann durchaus üppig gegessen: pürierte Linsensuppe, Weißbrot, gebratener Reis, Lammfleisch, Gemüsegerichte, Salat und Melone. Beim Zuckerfest am Ende des Monats wird dann nochmal ein bisschen mehr aufgetischt.

Aber auch in unserer Bibel gibt es ganz viele Anweisungen zum Essen. Besonders im 3.Mose kann man ausgiebig davon lesen. Denn nicht alles wird im jüdischen Haushalt aufgetischt.
Im Neuen Testament allerdings hören wir, dass diese Anordnungen nicht wesentlich sind: Hebräer 13,9 Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade, nicht durch Speisegebote, von denen keinen Nutzen haben, die danach leben.

In unserer Bibel steht das Essen ganz ober in der Rangliste:

Es beginnt natürlich im Paradies beim Essen der verbotenen Frucht. Es geht um das Essen mit Familie und Freunden, aber auch denen, die uns fremd und feind sind; um das Teilen der Gaben, die Gott uns zur Verfügung stellt. Von Jesus wird an vielen Stellen berichtet, dass er isst – das brachte ihm auch den wenig rühmlichen Titel des Fressers ein: Matthäus 11: 18 Denn Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht, und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. 19 Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt, und sie sagen: Siehe, dieser Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!

Die Krönung aber war jenes letzte Abendessen, das für uns das erste Abendmahl – oder Herrenmahl ist. Brot und Wein – eine klare Anweisung, ähnlich wie das Volk vor dem Auszug zum ersten Pesach eine klare Anweisung bekam, was sie essen sollten.

Zeig mir, was Du isst, und ich sag Dir, wer Du bist – Ja, am Essen erkannten die Jünger ihren Herrn in Emmaus. Lukas 24, 30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. 31 Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn.

Schaun wir, was für uns aufgetischt ist, und wo wir mit unseren Essgewohnheiten etwas beitragen können gegen den Klimawandel, zur Stärkung der Wirtschaft in unserem Umfeld und vorallem auch für die eigene Gesundheit. Da hilft es jedenfalls, wenn wir so essen, dass man uns an unserem Essen erkennen kann und auch das Land, aus dem wir kommen!

Mahlzeit zu dem, was uns an diesem Sonntag aufgetischt ist!

Eure

Ingrid Vogel