Liebe Interessierte am Nach-Denk-Brief!
Liebe Freundinnen und Freunde!
Tritt inzwischen der Jo-Jo-Effekt ein?
Viele von uns haben reduziert gegessen in der Fastenzeit.
Inzwischen war Ostern.
Die kargen Teller sind bei vielen den reichlich gefüllten gewichen.
Doch: Geht es uns mit der Quarantäne ähnlich?
Das brave Zu-Hause-Bleiben ist abgelöst durch lange Warteschlangen an Baumärkten und die Ungeduld, wann endlich was wieder möglich ist.
Vermutlich kennt sich damit niemand wirklich 100%ig aus – nicht die Ärzte, schon gar nicht die Politiker, nicht die Wirtschaftsexperten und auch nicht die Psychologen. Ist der Schaden, der angerichtet wird, verhältnismäßig zu dem Nutzen? Zählen die Menschenleben – und wenn ja, womit gefährdet man sie mehr?
Sind Kirche und Seelsorge und geistliche Gemeinschaft – nicht nur über Internet und Verbundenheit im Gebet – noch ein Wert in unserer Gesellschaft, bei den Verantwortlichen, im Bewusstsein der breiten Masse?
Hört man den Experten zu, zweifelt man immer mehr an dem, was man grad noch eben selbst für richtig hielt. Das sind schwierige Fragen, bei denen alle Disziplinen zusammenwirken müssen. Und Lösungen? –
Aber ist das neu? Geht es uns nicht in allen Entscheidungen, in allen ethischen Fragen, in allen Anordnungen und Gesetzen immer gleich:
Was ist wirklich richtig?
Unsere Bibel ist voll von scheinbaren Widersprüchen, und selbst bei der Auslegung der 10 Gebote ist ein riesiger Spielraum. Das wissen wir alle, darum gibt es in den unterschiedlichen Denominationen auch so große Unterschiede bei den ethischen Handlungsanweisungen.
Ein Wort des Apostels Paulus – das zwar in einen anderen Kontext gesprochen ist – kann uns vielleicht dennoch helfen:
Römer 8,28: „Was auch geschieht, das eine wissen wir: Für die, die Gott lieben, muss alles zu ihrem Heil dienen. Es sind die Menschen, die er nach seinem freien Entschluss berufen hat.“
Wer aus der Gewissheit lebt, dass letztlich alles zu seinem Heil dienen wird, der kann auch die Ups and Downs dieser Tage in der Gewissheit annehmen, dass Gott letztlich auf allen krummen Linien eine gerade Zusage zustande bringen wird. Selbst dann, wenn wir die Dinge nicht verstehen, selbst dann, wenn wir uns getrieben fühlen von dem, was gerade in der politischen Ebene beschlossen wird, er lässt uns nicht fallen.
Bleiben wir vernünftig in dem Maß, das wir erkennen.
Denn Gott hat uns den Verstand gegeben, auch um ihn einzusetzen zum rechten Handeln.
Weiter schreibt Paulus: „34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“
In dieser Gewissheit können wir den jeweils nächsten Schritt gehen und zugleich aufpassen, dass nicht „zuviel Jo, nach dem Jo kommt!“
Bleiben wir miteinander verbunden!
Eure
Ingrid Vogel