Liebe Interessierte am Fasten!  
Liebe Freundinnen und Freunde!

Herzlich willkommen am inzwischen siebenten Fasttag!

Wundert Ihr Euch auch – schon der 7. Fasttag – 
und vielleicht macht Ihr die gleiche Erfahrung wie ich, 
es fühlt sich total normal an. Und vielleicht bleibt ja auch Zeit zum Lachen!

Jesaja 58: Falsches und rechtes Fasten

2 Sie suchen mich täglich und wollen gerne meine Wege wissen, als wären sie ein Volk, das die Gerechtigkeit schon getan und das Recht seines Gottes nicht verlassen hätte. Sie fordern von mir Recht, sie wollen, dass Gott ihnen nahe sei. 3 »Warum fasten wir und du siehst es nicht an? Warum kasteien wir unseren Leib und du willst’s nicht wissen?« Siehe, an dem Tag, da ihr fastet, geht ihr doch euren Geschäften nach und bedrückt alle eure Arbeiter. 4 Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr und schlagt mit gottloser Faust drein. Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr jetzt tut, wenn eure Stimme in der Höhe gehört werden soll. 5 Soll das ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem man sich kasteit oder seinen Kopf hängen lässt wie Schilf und in Sack und Asche sich bettet? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, an dem der HERR Wohlgefallen hat? 6 Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! 7 Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen. …

Als Evangelische sind wir ein wenig allergisch, wenn es um die Verdienstlichkeit geht – und ganz besonders, wenn das verbunden ist mit einem Tun – so auch mit dem Fasten. 
Doch schon bei Jesaja wird deutlich: es geht nicht um das Fasten – es geht um das mit sich selbst kongruente Leben. Oder einfacher gesagt – Tu nicht so fromm, sondern leb Deinen Glauben im Alltag dieser Welt.

Auch das Entzünden einer Kerze kann falsch und richtig sein – tu ich es, um bei Gott oder den Menschen besser dazustehn – oder tu ich es als sichtbares Zeichen für mein weiterwirkendes Gebet?

Lasst uns zu Hause eine Kerze entzünden und an die denken, die weltweit durch Corona ihr Leben gelassen haben, und an die, die in den anderen Krisen dieser Erde leben – in den Flüchtlingslagern, in den vom Krieg bedrohten Gebieten, dort, wo die Schöpfung droht zu kollabieren! Denken wir auch an die in unserem Land, die durch diese Krise ihren Job verlieren, in Angst leben vor häuslicher Gewalt u.v. mehr.

Ich wünsche uns allen einen besinnlichen Freitag! – Im Gedenken an jene, die leiden und sterben, und Angst haben und sich selbst nicht finden.

Liebe Grüße 
Eure 

Ingrid Vogel