Liebe Interessierte am Fasten!
Liebe Freundinnen und Freunde!
Einen guten Start in die Arbeitswoche – ja die meisten von uns arbeiten trotz Corona!!
Viel strapaziert ist in den Tagen der Ausspruch: bleiben wir beieinander auch wenn wir nicht beieinander sind.
Vor ein paar Tagen fragte mich jemand: Warum habt Ihr eine online Fastengruppe – es kann doch in der Fastenzeit eh jeder fasten, der will.
Klar, ob in der Fastenzeit oder sonst – jede und jeder kann für sich fasten, wann er/sie will.
Aber sich gemeinsam auf dem Weg zu wissen, tut einfach gut. Und es macht es auch leichter – denn wer kennt nicht die kleinen Versuchungen – bekanntlich sind ja alle Dinge immer dann besonders verlockend, wenn man sie nicht machen oder haben darf – wie mit den Kirschen aus Nachbars Garten.
Zu wissen, andere sind auf dem gleichen Weg (auch der Versuchung), stärkt uns.
Gemeinsam ist jedenfalls besser als einsam – zumindest im Normalfall. Mitunter ist das Gemeinsame auch ein wenig mühsamer – das stimmt schon, z.B. bei Entscheidungsfindungen (egal ob in der Familie, in der Kirche oder in der EU…).
Der Gründonnerstag ist dafür ein gutes Beispiel – Hat Jesus zuerst mit seinen Jüngern die wunderbare Gemeinsamkeit des Abendmahls gefeiert, war er dann alleingelassen in der Einsamkeit des Gartens.
Oder anders formuliert: aus dem Miteinander ging er zum „Ohne-Einander“ und erlebte dann bei der Gefangennahme das Gegeneinander.
Natürlich kennen wir die Geschichten:
Markus 14, 22 Und als sie aßen, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. 23 Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. 24 Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut.
Markus 14, 32 Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane. Und er sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe. 37 Und er kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? 38 Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt!
Das Bild der Pfähle zeigt es uns ganz praktisch: ein Pfahl allein würde den Wellen und dem Sog, dem die Schiffe ausgesetzt sind, nie standhalten – schnell würde ein einzelner Pfahl das Gleichgewicht verlieren, einknicken und unbrauchbar werden.
In dem starken Zusammenhalt reichen aber drei oder vier Pfähle aus, um sogar bei hohem Wellengang den Schiffen sicheren Halt zu bieten.
Lasst uns zueinander stehen – im Fasten dieser Woche zum Palmsonntag hin, lasst uns aber vor allem zueinander stehen in diesen schwierigen Tagen, die von uns allen so viel an Neuorientierung und neuer Inspiration brauchen, um allem standzuhalten – vor allem dem Sog und den Wellen!
Bleibt behütet!
Bleibt beieinander!
Bleibt bei Gott – in ihm und durch ihn vereint – das ist stärker als alle Ketten!
Liebe Grüße
Eure
Ingrid Vogel